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Kryptowährungen Wie eine Falschmeldung den Bitcoin-Kurs explodieren ließ
Die Meldung über die Zulassung eines Bitcoin-ETFs des Vermögensverwalters BlackRock trieb am Montag den Kurs der Kryptowährung zehn Prozent nach oben. Nur: Die Meldung war falsch. Anlegern sollte das eine Warnung sein.
Wer sein Geld in Kryptowährungen anlegt, ist extreme Kursschwankungen gewohnt. Immer wieder kommt es vor, dass der Kurs von Bitcoin und Co. nach einer Meldung stark steigt oder fällt – zum Beispiel, wenn mal wieder eine Kryptobörse pleitegeht oder Tesla-Chef Elon Musk etwas zum Bitcoin twittert. Am Montag war es wieder einmal so weit: Der Kurs der größten Kryptowährung kletterte um gut zehn Prozent bis auf die Marke von 30.000 Dollar – und fiel danach wieder deutlich.
Der Grund für das Hin und Her: eine vermeintliche Positivnachricht, die sich dann als Ente entpuppte. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte unter Berufung auf Insider vermeldet, dass die US-Börsenaufsicht den ersten Bitcoin-Spot-ETF des Vermögensverwalters BlackRock zulasse. Ein Sprecher des Wall-Street-Hauses erklärte dann allerdings, dass der Antrag noch bei der Behörde liege, eine finale Entscheidung also ausstehe. Auch die SEC wies die Meldung zurück: „Glaubt nicht alles, was ihr im Internet lest“, riet die Behörde auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter). Und betonte: „Die beste Quelle zur SEC ist die SEC.“
Der starke Kursanstieg nach Veröffentlichung der Meldung überrascht nicht. Die Zulassung eines Bitcoin-Spot-ETF hätte Signalwirkung. Dabei handelt es sich um einen ETF, der auf dem sekundenaktuellen Marktpreis basiert. Anleger können damit direkt in die Kryptowährung investieren statt über Bande gehen zu müssen.
Denn wer bislang über Indexfonds in die Cyberdevise investieren will, kann dies nur über Future-ETFs. Diese bilden Derivate ab, mit denen Investoren auf die künftige Wertentwicklung des Bitcoin setzen können. Investoren legen hier also nur über Umwege in Kryptowährungen an.
Wann kommen Bitcoin-Spot-ETFs?
Bislang sträubt sich die SEC gegen solche Bitcoin-Spot-ETFs. Nun hat sie aber entsprechende Anträge von einem Marktriesen auf den Tisch liegen, der bereits Erfolge bei solchen speziellen ETFs gefeiert hat und der die Aufseher mit einer neuen Struktur für diese Indexfonds überzeugen will. Sollte die SEC die Anträge von BlackRock genehmigen, würde sich die Zielgruppe für Kryptoinvestments schlagartig vergrößern.
Wer direkt in Bitcoin und Co. investieren will, muss bisher Coins über eine Kryptobörse kaufen. Angesichts der Skandale des vergangenen Jahres – etwa der mutmaßliche Betrug rund um die einst drittgrößte Kryptbörse FTX und die Klagewelle der SEC gegen die Marktführer Binance und Coinbase – dürften viele Anleger davon momentan absehen. Dass BlackRock bald Spot-ETFs auf die Kryptowährung anbieten könnte, könnte hingegen für neues Vertrauen sorgen.
In den nächsten Wochen dürfte die Hoffnung auf die Zulassung eines Spot-ETF den Bitcoin-Kurs tatsächlich beeinflussen. Die jüngsten Entwicklungen sind aber zugleich eine Warnung an Anleger. Sie zeigen, wie stark falsche oder irreführende Meldungen den Kurs von Kryptowährungen bewegen können.
BlackRock-Chef Larry Fink zeigt sich derweil optimistisch für Bitcoin. Dass der starke Kursanstieg vom Montag auf einer Falschmeldung basierte, scheint ihn nicht sonderlich zu stören. „Bei der heutigen Rally geht es um eine Flucht in Qualität“, sagte er in einem Interview. Noch vor sechs Jahren schlug er ganz andere Töne an: Damals war der Bitcoin für ihn noch ein „Index für Geldwäsche“.
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Author: Tiffany Cole
Last Updated: 1698940204
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