Von 27 auf 14 auf 2: So die Reihe der SNB in diesem Jahr. Gemeint sind die Gewinne per Quartals-Stichtage in Milliarden.
Waren es im März noch stolze 27 Milliarden, sind es nun per Ende des 3. Quartals noch knapp 2 Milliarden.
Gletscherschmelze an der Börsenstrasse 15 in Zürich.
Wie dramatisch diese ist, zeigt die soeben rapportierte Zeit von Juli bis Ende September. In den drei Monaten setzte das Noteninstitut des reichen Landes weitere 12 Milliarden in den Sand.
Im Quartal davor waren es 14 Milliarden, die den Bach runtergingen.
Die Milliarden schwinden wie in der Sommerglut, doch die SNB-Bilanz ist weiterhin gigantisch gross: 822 Milliarden.
Zwar entspricht das 60 Milliarden weniger als per Mitte Jahr. Aber die Summe bedeutet ein X-faches der Zeit vor der Grossen Finanzkrise.
Als die Bilanzsumme der Nationalbank noch um die 100 Milliarden mäandrierte.
Umgekehrt verläuft die Entwicklung beim Eigenkapital.
Dieses macht inzwischen nicht einmal mehr ein Zehntel der Aktiven aus. In absoluten Franken weniger als vor 20 Jahren. Damals “besass” die SNB über 70 Milliarden an eigenem Kapital.
Who cares? Die SNB kann ja eh nie untergehen – im Notfall druckt sie einfach Nötli.
Das Problem ist die Substanz. Die Nationalbank hat sich im Welt-Casino verzockt: alles auf US-Aktien, Treasuries und Euro-Staatsanleihen gesetzt.
All-in.
Bei den Bonds türmen sich im laufenden 2023 die Verluste: 4 Milliarden Minus bis jetzt.
Hinzu kommen die Währungen, dort erlitt die SNB sage und schreibe 19 Milliarden Verluste in den ersten 9 Monaten.
Gut entwickelten sich hingegen die Dividendenpapiere.
“Kursgewinne auf Beteiligungspapieren und -instrumenten 20,5 Milliarden Franken”, schreibt die SNB in ihrer heutigen Offenlegung über die Periode Juli-September.
Fast 150 Milliarden US-Dollar hatte die Notenbank gemäss ihrer letzten Offenlegung im Sommer in amerikanische Aktien investiert, verteilt auf gut 2’500 verschiedene Titel.
An den Aktien-Börsen droht nun aber ein Crash. Seit Wochen bröckeln die Kurse.
Sollte nach den Bonds jetzt noch die Assetklasse der Firmenpapiere einbrechen, dann droht der SNB ein schwarzes Loch.
Ein Novum sind die Milliarden, die der SNB aus dem Haus strömen, weil die Zentralbank die hiesigen Geschäftsbanken bei Laune hält.
Mit der Verzinsung der Girokonten.
5,4 Milliarden gab die SNB dafür von Januar bis Ende September aus.
Hochgerechnet kommt man fürs ganze Jahr auf über 7 Milliarden – ein Geschenk der Kingsize-Klasse, fast ein halber Gotthard-Basistunnel.
Die gefährliche Lage mit einer aufgeblähten Bilanz, einem innert Monaten vaporisierten Gewinn und einem Eigenkapital, das dünner ist als jenes der UBS:
Die SNB wird zum Big Risk fürs Land.
Die Alpenrepublik lebt vom starken, soliden Franken. Ohne ihre Währung, die durch eine stabile, berechenbare Notenbank abgesichert wird, ist die Eidgenossenschaft verloren.
Wie geht es weiter mit dem Franken, wenn die SNB derart hin- und herschwankt?
Bleibt der “Swissie” für immer und ewig Superman im Devisen-System, weil alle anderen Währungen vom Weltgeschehen zermalmt werden?
Oder kann der Wind auch für den heiligen Franken plötzlich drehen?
Dann lägen die hiesigen Inflationsraten nicht mehr bei 2 Prozent, sondern bei 5. Oder mehr.
Author: Jordan Owens
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